Privatisierungswahn und Folgen
Als die vormals staatlichen Unternehmen Telekom und Post privatisiert wurden, war es zunächst erforderlich diese Firmen Markt tauglich zu machen. Es wurden Mitarbeiter bei vollen Bezügen nach Hause in die Rufbereitschaft beordert. Die Kosten dafür hat natürlich der Steuerzahler übernommen. Ähnlich ist es bei den staatlichen Leistungen, die vom Ursprung her zu den Fürsorgeleistungen des Staates gehören. Ob nun die Rentenversicherung, die Krankenkassen, Krankenhäuser oder Altersheime privatisiert wurden. Die Folgen sind bei allen gleich. Verlust des Qualitätsniveaus und Abwälzung der nicht gedeckten Kosten auf den Steuerzahler. Bei den Renten bleiben viele Arbeitnehmer aussen vor, weil sie in das staatliche Rentensystem nicht eingebunden sind oder vom Einkommen her, sich keine private Rentenversicherung leisten können. Die Besserverdiener haben sich dank staatlicher Hilfe hier aus der Solidarität verabschieden können. Bei den Krankenkassen ist es auch so. Kosten, die durch das Deckungssystem bei den gesetzlichen Krankenkassen nicht erbracht werden können werden von den Versicherten oder, wenn diese in der Grundsicherung sind, vom Steuerzahler – Staat – übernommen. Auch hier haben sich die Besserverdiener bei der Krankenversicherung aus der Solidarität, dank staatlicher Hilfe, verabschieden können. Bei der Unterbringung im Altersheim ist es schon üblich, dass der Staat einen erheblichen Anteil der Unterbringungskosten zahlt. Die Verlustbringer bei den angesprochenen Leistungen werden vom Steuerzahler bezahlt. Die Gewinne werden privatisiert. Durch die Abgabe staatlicher Dienste in die Hände von Privatunternehmern haben wir bereits angefangen, des Gefüge des Staates abzubauen. Im übrigen gehen wir hier durch das vorhandene soziale Sicherung- systems von einer enormen Verteuerung aus, da ja z. B. die Träger der privaten Alterssicherung überwiegend Gewinne erzielen müssen.