Herdprämie verhindert Frühförderung
Mittwoch, 28. Oktober 2009 15:52
Das 150,– € Betreuungsgeld kann nur als Verdummungsprämie bezeichnet werden. Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse über früh-kindliche Bildung besagen, dass die Aufnahmefähigkeit der Kleinkinder enorm hoch ist und unbedingt gefördert werden muss. Die reichen Elternhäuser kaufen sich Lehrer um diese Förderung durchzuführen. Die Haushalte mit geringerem Einkommen können sich diese Art der Förderung nicht erlauben. Wenn das Betreuungsgeld angenommen wird, werden diese Kinder von den früh-kindlichen Bildungsmöglichkeiten ausgeschlossen. Dazu eine Anmerkung aus der Expertise zur früh-kindlichen Erziehung „Defizitäre Elternhäuser und mangelhafte Schulsysteme wirken sich zwangsläufig negativ auf die Hirnentwicklung aus.“ Da ein grösser Teil der beschlossenen Steuererleichterungen ja von den Ländern und Kommunen getragen werden muss, sollen so die Kommunen finanziell entlastet werden. Die Betreuung der nicht schulpflichtigen Kinder geht ja zu Lasten der Kommunen. Je mehr Kinder im Vorschulalter von der Kommune gefördert werden müssen, je teurer wird es. Die Herdprämie bedeutet einen riesigen Rückschritt in der Bildungspolitik. Gleiche Bildung für alle Kinder ist da nicht zu erkennen. Die Förderung der Betreuungsplätze für unter 3jährige durch den Bund ist natürlich auch nicht mehr aktuell, weil hier die Finanzierung nicht mehr gesichert ist. Als ob die Politiker nicht schon genug Glaubwürdigkeitsprobleme hätten.
Thema: Bundespolitik, Politik | Kommentare (0) | Autor: Klaus Alvermann